Newsletter No. XXV
Dienstag, 28.02.12, DOC am Lake Gunn, Fjordland

Guten Morgen allerseits!

Es ist gerade 9:00 Uhr, das K/K-Frühstück liegt hinter mir, und da Tobi noch schläft hab ich Zeit, mal wieder die Geschichtsstunde einzuläuten :)
Also, wo war ich … ach ja: Regen und Wind! Den ganzen Donnerstag lang regnete es in Strömen, weshalb wir in den nächstgrößeren Ort Owaka fuhren und dort den Großteil des Tages in einem Cafè bei Kaminfeuer verbrachten. Da es auch nichts weiter zu tun gab, fuhren wir noch bis Papatowai an einen DOC-Campsite.
Der Freitag war da schon besser. Nun das sollte er auch, da die Straße nach Invercargill viele schöne Orte bot. Zunächst hielten wir am Cathedral Cave. Dabei handelt es sich um eine riesige Höhle, die –nach einem Spaziergang am Strand entlang – nur bei Ebbe begehbar ist und wie eine Art V-förmiger Tunnel zu durchlaufen war. Mit ca. 8 Meter hohen Decken hatte sie schon recht ordentliche Ausmaße

Ein Hoelenmensch!!!

Scho recht schön, wo? ;)
Weiter führte uns die Straße entlang zu den McLean-Falls. Eine kurze Wanderung durch sog. Native-Forrest (Ein Wald aus einheimischen Bäumen und baumhohen Farnen) zeigte uns an deren Ende einen ganz besonderen Ort. Als wir die Wasserfälle erreichten war die Sonne noch nicht ganz über den Bäumen aufgestiegen, sodass durch das Blätterdach nur vereinzelte Lichtstrahlen fielen, die vom aufgewirbelten Dunst des Wasserfalls sichtbar wurden. So entstand eine Atmosphäre, die uns bestimmt eine halbe Stunde in ihren Bann zog.

Wie bei Indiana Jones ... Der Lichtstrahl markiert den Geheimgang

Der nächste und letzte Hinweis auf Tobi’s Straßenkarte war der fossil-forrest. Wie der Name schon andeutet, fanden wir (ebenfalls bei Ebbe) eine Ebene vor, die aus versteinerten Baumstümpfen und Baumstämmen bestand. Langanhaltende Regenfälle haben hier vor 170 Millionen Jahren die Asche von den umliegenden Vulkanen gespült und den damaligen Wald geflutet. Als die Ebene wieder trocknete, legte sich die Asche über alles und versteinerte so die Szenerie. Das „Holz“ ist sogar so gut erhalten, dass die Maserung oder auch Astlöcher sehr gut zu sehen waren.

Baumstamm versteinert unter Wasser

Selbst für einen Nicht-Förster ein faszinierender Anblick!!
Da immer noch so viel Tag übrig war, statteten wir der Stadt Invercargill auch noch einen Besuch ab und hatten in der Bahnhofsmission (Nach einer Woche) endlich wieder Gelegenheit, zu duschen. Glaubt mir, das hört sich nicht nur ekelig an, sondern fühlt sich auch so an… :) Umso größer war die Freude meinerseits (und wohl auch die meiner Mitmenschen), wieder mal richtig sauber zu sein…
Invercargill hat mich persönlich nicht sonderlich überzeugt. Halt eine Stadt.. und so setzten wir unseren Weg fort, um einen Schlafplatz am Meer aufzusuchen – auch schön ;)

Schlafplatz beim cosy nook - romantisch

Ein schöner Tag!! ;O)
Am Samstag fuhren wir über Tuatapere, Clifden und Manapouri nach Te Anau. Der kleine Ort stellt sozusagen den Ausgangspunkt für Wanderungen im Fjordland National Park dar. Wir sahen uns einer Fülle von Möglichkeiten gegenüber – zunächst… Ich will hier jetzt nicht unsere katastrophalen Planungen detailliert wiedergeben, aber es gestaltete sich so, dass wir uns immer wieder nach langer Diskussion eine Wanderung raussuchten, um dann festzustellen, dass sie ausgebucht ist.. So verbrachten wir unseren Nachmittag… Letztendlich entschieden wir uns dafür, den Routeburn-Track hin und wieder zurück zu laufen … am kommenden Mittwoch erst. Nur gut, dass für Mittwoch Regen angesagt ist. Hmpf!
Leicht gefrustet fuhren wir an einen DOC am Waiau-River, nur 6 km entfernt und konnten in der Dämmerung den Fliegenfischern dabei zusehen, wie sie den springenden Forellen nachjagten – erfolglos. Klar, dass ich es auch versuchte – mit dem selben Ergebnis.. Ohne Scheiß, ich hab noch nie so viele Forellen in solcher Dichte springen sehen – ein Traum und ein Albtraum gleichermaßen :)
Am Sonntag nutzten wir das sonnige Wetter und machten eine Tageswanderung in den Kepler-Track hinein, wo man auch sehr schöne Aussichten auf den Lake Te Anau genießen konnte.

Lake Te Anau

Ich denk, bei dem Bild wird am ehesten klar, warum die Berge hier die Neuseeländischen Alpen genannt werden – wie daheim :)
Wir schliefen nochmals am Waiau-River und fuhren am Montag die Straße Richtung Milford-Sound. Der Fjordland National Park ist für mich bis jetzt das schönste Gebiet Neuseelands – und da habt ihr den Grund ;)

Am Weg zum Milford-Sound

Soooo schööööön!!!
Die Nacht verbrachten wir dann am DOC Lake Gunn – a niad olbern ;O)

Lake Gunn nach dem Aufwachen ;)

Das Wasser war so klar, dass ich mal wieder einige Forellen beobachten konnte. Erwartungsgemäß konnte ich die Tiere mal wieder nur in ihrem Element betrachten (heißt: Nein, ich hab nichts gefangen… grrrr). Aber beim Angeln zählt ja auch die Natur, die Kulisse und so weiter und so fort, bla bla bla ;)
Da unsere 4-tägige Wanderung am Routeburn-Track erst morgen startet, fahren wir heute die Straße weiter bis Milford-Sound, umgeben von der überwältigenden Szenerie:)

Schüss Zivilisation :O)




Es gab keinen Neuseeland-Counter ;)