Montag, 31. Oktober 2011
Newsletter No. VII
Freitag, 28.10.11
DOC-Campsite Waikawau Bay, Coromandel Peninsula, bewölkt, ca. 22°C

Es ist schon wieder mal lange her, dass ich den letzten Newsletter geschrieben hab. Die Zeit hier vergeht wie im Flug..
Nach dem ich die Nacht vom Montag auf Dienstag noch auf dem Campsite verbrachte, machte ich mich auf den Weg nach Goat Isalnd, da man dort wunderbar schnorcheln kann. Entsprechend unspektakulär ist der Dienstag verlaufen. Ich saß die meiste Zeit im Auto und fuhr den SH1 in südlicher Richtung bis ich nach Wellsford kam. Hier bog ich rechts ab und nahm die Straße nach Goat-Island. Hier übernachtete ich auf einem Campsite in Leigh. Am Mittwoch morgens lieh ich mir schließlich einen Neopren-Anzug und ging auf Tauchstation. Obwohl gerade Ebbe war, hatte ich das Glück direkt durch einen Schwarm Snapper zu schwimmen. Hammer! : ) Ich hab noch ein paar andere Fischarten gesehen - tlw. einen Meter lang.. Und zwar genau da:

Schnorcheln bei Goat Island

Nachdem ich die Sachen zurückgebracht hab, ging’s wieder auf die Straße zurück – weiter auf den SH1, durch Auckland hindurch, links weg auf den SH2 und von dort nach Thames. Das Städtchen ist am Eingang der Coromandel Peninsula. Hier traf ich auf dem DOC-Campsite Kauaeranga Valley drei junge Belgier – Hannes, Helena und Simon. Wir verbrachten den Abend zusammen bei 1-4 Bierchen und nem Lagerfeuer. Am nächsten Tag (Donnerstag, 27.10.11) schloss ich mich ihnen spontan zu einer Wanderung an – und ich hab’s nicht bereut. Wir sind auf den knapp höchsten Berg der Insel gestiegen, hinauf zur Pinnacle-Hut, von wo aus man den schönsten Überblick über die gesamte Landzunge hat. Bei meiner ersten großen Wanderung haben wir innerhalb von 6 ½ Stunden, hin und zurück insgesamt 16 Km zurückgelegt und sind 570 Höhenmeter hinauf und wieder hinab. Dabei sei angemerkt, dass die letzten hundert Höhenmeter aus ca. 670 Stufen bestanden – Man war des geil! Seht selbst:

Weg zur Pinnacle Hut

Ausblick ueber der Pinnacle Hut

Entsprechend fertig campierten wir auf nem Campsite bei Thames mit richtigen Duschen. Heute Morgen bin ich dann alleine weiter die Landzunge an der Westküste hinauf bis zum DOC-Campsite Waikawau Bay.

Bis bald mal wieder!

Matsche



Dienstag, 25. Oktober 2011
Newsletter No. VI
DOC-Campsite Bay of Islands , 24.10.11, Sonnenschein ab und zu Wolken

Am Samstag, 22.10.11, hab ich mich getraut - und es war klasse! Ich bin früh los, auf den Ninety-Miles-Beach und hatte ca. 12 km lang Sand unter den Reifen. Auf der rechten Seite das Wasser und auf der linken Seite den Strand – Coool alter :)

Anfang der Strandfahrt

Die Strecke verlief von Hukatere bis Waipapakauri Beach. Von dort aus folgte ich der Straße zum SH1 und dann auf den SH10, um an der Westküste entlang wieder Richtung Süden zu fahren. Bei Kerikeri hab ich Rast gemacht und hab mir auf einer 2-stündigen Wanderung zu den Rainbow-Falls die Beine vertreten.

Rainbow-Falls bei Kerikeri

Leider war ich erst recht spät wieder am Auto zurück (17:30), und es war an der Zeit, mir ein Nachtlager zu suchen. Also bin ich nach Moerewa und dann ins Hinterland abgebogen Richtung Matawaia. Hier ist anzumerken, dass es sich um Maori-Land handelt. Eine sehr ärmliche Gegend. Am Ende einer Seitenstraße mitten im Wald traf ich dann auch Selbigen. Wir haben zusammen eine geraucht und a weng gequatscht. Dabei erzählte er mir von Maori-Bräuchen und speziell von einem Hangi. Ein Hangi ist die traditionelle Art der Maori, zu kochen. Hierbei wird ein großes Loch ausgehoben, Holz und Steine hineingeschlichtet und Feuer gemacht. Auf die heißen Steine kommt dann alles Mögliche drauf. Er erzählte mir neidisch, dass das Hangi seines Nachbarn nur 1 ½ Stunden brauchte, während seines 3 Stunden brauchte, bis das Essen fertig war. Es scheint eine Art Wettbewerb zu sein :)
Dann aber hat er gefragt, was ich hier mache (Er dachte, ich würde jagen oder Holz stehlen). Ich sagte, dass ich mir einen Platz für die Nacht suchen wollte. Plötzlich warnte er mich. Die Menschen hier seien sehr arm und ihnen sei Langweilig. Es sei schon oft vorgekommen, dass Reisende überfallen worden sind. Insbesondere hätten sie es auf Backpacker mit Van abgesehen. Vor einigen Wochen las er sogar, dass jemand ermordet worden sei. Ich solle bloß vorsichtig hier draußen sein und gut auf mich aufpassen.
Er sagte dies in einer Ernsthaftigkeit, dass es mir kalt den Rücken hinunter lief. Zuerst dachte ich mir, mir passiert schon nichts, aber als Gerlinde 10 Minuten im Gebüsch stand, wurde mir doch sehr flau im Magen. Mittlerweile war es schon 19:30 Uhr und es begann dunkel zu werden. Da ich hier draußen wahrscheinlich keine ruhige Nacht verbringen würde, spannte ich Gerlinde wieder in die Riemen und gab ihr die Sporen..
Ich nächtigte schließlich auf einem Campingplatz Nähe Paihia – das war mir die 18$ wert.

Am Sonntagmorgen fuhr ich nach Paihia mit einem kurzen Stopp an den Haruru Falls.

Haruru-Falls bei Paihia

In Paihia selbst gab es nichts Besonderes. Ein schönes kleines Städtchen mit Kolonialstil-Flair. Ich nahm die Fähre von Opua nach Okiato und fuhr nordwärts nach Russel. Hier vertrat ich mir wieder auf einer einstündigen Wanderung die Beine und fuhr dann zu dem DOC-Campingplatz, auf dem ich heute noch bin.

DOC-Camping in der Bay of Islands

Auf der Wanderung konnte ich eine Vogelart beobachten, die hier anscheinend eine gemeine Waldhenne darstellt.

Gemeine Waldhenne?

Fasane waren es jedenfalls nicht, wobei ich auch schon mehrere sah.
Am Abend durfte ich schließlich Zeuge eines historischen Moments werden. Mein Camp-Nachbar, mit dem ich mich etwas angefreundet hatte, lud mich abends ein, das Rugby-Finale Neuseeland gegen Frankreich bei ihm und seiner Frau zu kucken. Man muss dazu sagen, dass Neuseeland bisher nur einmal 1987 Rugby-Weltmeister wurde. Und GESTERN! Sie haben die Franzosen nach 24 Jahren! mit 8:7 vom Platz geprügelt.
Wir haben uns so gut verstanden, dass er sich für mich zwecks eines Jobs umhören würde. Er hat mich auch auf seine kleine Farm eingeladen, wenn ich in der Gegend bin. Die Leute hier sind tatsächlich einfach nur klasse, freundlich und hilfsbereit!

Heute (24.10.11) hab ich mich dazu entschlossen, einfach einen Day-off, wie man hier sagen würde, einzulegen. Heißt im Klartext: Ich hab absolut NICHTS gemacht. Nur gesonnt, Musik-gehört, auf’s Meer gestarrt und den Möwen zugekuckt :)

Na denn macht’s mal gut alle mitnander und bis zum nächsten Mal!



Samstag, 22. Oktober 2011
Newsletter No. V
Pukenui, 21.10.11, purer Sonnenschein

Nachdem ich gestern relativ ausgeschlafen am See aufgewacht bin, machte ich mich weiter auf den Weg nach Norden. Ich fuhr weiter auf dem SH1, bog dann nach links ab Richtung Ahipara. Da ich die Abfahrt verpasst hab, kam ich noch einmal in den Genuss von Regenwaldfeeling.. :)
Die zwar etwas längere, jedoch reizvollere Route über die Nebenstraße nach Ahipara hat sich durchaus gelohnt. Dort angekommen war ich am Eingang des Ninety Miles Beach. (S. Viedeo) Unbeschreiblich! Owa a gscheida Böimischer waht dou!

Eingang zum Ninety-Miles-Beach

Ich hab gehört (und laut Navi), dass man direkt am Strand fahren kann. Da ich mich jedoch mit meiner Gerlinde nicht getraut hab, bin ich weiter bis zum SH1 zurück. Wenn ich mich auf den Rückweg mache, werd ich definitiv am Strand fahren ;) ;)
Eigentlich wollte ich kurz nach Kaitaia irgendwo draußen pennen. Nach schließlich ca. 2 Stunden rumfahren war ich dann schon fast in Pukenui, als ich ein stilles Plätzchen fand. Die Neuseeländer sind genauso Zaunfetischisten, wie die Engländer. Keine Chance auf ein Durchkommen! Aber die Rumfahrerei hat sich definitiv gelohnt. Zum einen war ich meinem Ziel ein deutliches Stück näher, und zum anderen war der Platz perfekt.
Nachdem ich ca. 25 Mücken, die Gerlinde wohl verschluckt hat, erschlagen hatte, ging ich erschlagen zu Bett..


Heute bin ich als erstes nach Pukenui um mir am Campingplatz eine Bleibe zu sichern. Danach machte ich mich an die letzten 72km bis zum Cape. Das Cape war das erste Foto, welches ich von Neuseeland via Google Earth sah und entsprechend mit der Hauptgrund meiner Reise. Überwältigend, sag ich nur. Eigentlich wollt ich Wandern gehen, aber ich bin einfach sitzengeblieben und hab ca. eine Stunde lang nur gekuckt.

Blick auf den Leuchtturm Cape Reinga

Das aller aller nördlichste Ende von Neuseeland

Nebenbei hab ich bemerkt, wie ein Pfarrer am Schilderbaum gebetet hat – wie eine Art Antenne zu Gott. Naja, der Ort hat auf jeden Fall was Mystisches, wo sich Pazifik und Tasmanische See vereinen. Die Maori betrachten die Tasmanische See als Sinnbild der Weiblichkeit und den Pazifik als entsprechendes Pendant. So gilt das Cape als Ort der Fruchtbarkeit. Außerdem glauben sie, dass hier nach dem Tod die Seelen der Maori ins heilige Waiki übersetzen. Vergleichbar wohl mit Walhalla, dem Olymp oder dem Himmel. So hat jede Religion ihren eigenen Namen dafür…
Auf dem Rückweg, nachdem ich mich schweren Herzens von diesem Ort getrennt hab bin ich spontan links abgebogen und zur Takupokutu Bay (UNAUSSPRECHLICH!!!) runtergefahren und hab mich dezent der Sonne ausgesetzt – hihi.

Am Strand :)

Im Übrigen hab ich eine kleine Videobotschaft auf Youtube für euch hinterlegt ... ;-) (Uuunbedingt bis zum Schluss anschauen)

http://www.youtube.com/watch?v=1oJiua3eyYU

Eine Stunde später bin ich wieder zurück zum Campingplatz.
Ein wunderschöner Tag!!!!

Matsche



Newsletter No. IV
Lake Omanere, typisches Aprilwetter und kalt..

Am Montag, 17.10.11 brach ich auf zum Maunganui Bluff. Das ist ein sehr steiler Wanderweg von ca. 3,5 km Länge, wobei ca. 400 Höhenmeter zu bewältigen waren. Entsprechen fertig, aber glücklich bin ich oben angekommen. Es kam mal wieder das Guybrush-feeling auf...

Ich am Maunganui Bluff - OBEN :)

Aussicht vom Bluff

Am Abend fragte mich meine sehr liebe Hostel-Mutter, was ich denn von Marihuanna halte. Naja, was soll ich sagen – ich hab dankend abgelehnt :) In dem immerkalten Hostel (Es gab keine Heizung!) lebten außerdem 2 Wollschweine, eine Schar Hühner, 2 Kühe und Buster – ein übelriechender, aber liebenswerter Hund.
Am Dienstag machte ich mich auf zum Kauri-Bäume-glotzen. Es gab in der Nähe einen schönen kurzen Wanderpfad durch den Trounson Kauri Park.

Kauri-Baum - leider gehen die Größenverhältnisse verloren..

Da ich relativ schnell wieder zurück war, machte ich mich daran, Sauerkraut herzustellen und Bolognese-Soße einzukochen (Proviant für die nächsten Tage draußen). Da ich mit einem Blick auf mein Konto feststellen musste, wie wenig nach so kurzer Zeit noch übrig war, machte ich mich auf Job-Suche und schrieb zwei Bewerbungen zu Holzfabriken. Für Fruit-Picking ist es derzeit noch zu früh. Die ersten Jobs gibt’s erst im November in der Hawkes Bay. Was bleibt einem da anderes übrig, als seine Zeit mit Reisen zu verbringen ;-)
So machte ich mich heute auf den Weg weiter nach Norden gen Cape Reinga. Nach kurzer Strecke führte mich der SH12 durch den großen Waipou Forrest. Hier wachsen 6 Meter hohe Farne direkt am Straßenrand. Überhaupt reichte die Vegetation bis an die Straße. Es war tatsächlich wie im Regenwald! Ich folgte dem SH12 weiter bis er wieder in den SH1 mündete. Kurz darauf fand ich eine Bleibe für Gerlinde und mich am Lake Omanere, wo ich meine erste Nacht draußen verbringe.

Mein erster Outdoor-Schlafplatz

Kälter als im Hostel kann es auch nicht sein. Heute Morgen hab ich im Hostel meinen Atem gesehen…

Bis Bald und liebe Grüße,

Matsche





Es gab keinen Neuseeland-Counter ;)