Assi in d'Wölt

Soooo meine Lieben - es ist wieder so weit:)
Krass - ich hab den Text am Sonntag geschrieben, und heut is schon wieder Donnerstag. Die Zeit verrennt, während man arbeitet..

Also los:

Sonntag, 27.11.2011
Bay View, 26°, Sonnenschein

Heute ist es nun 3 Wochen her, da ich an Russel Hopes Orchard ankam und zu arbeiten begann. Eigentlich wollte ich noch 3 Wochen anhängen, aber es gibt nun nicht mehr genug Arbeit - dachte ich. Jetzt bin ich einfach geblieben und arbeite bis er mich rausschmeisst :). Unsere Gruppe ist auch schon sehr dünn geworden. Johannes ist mit einem Kumpel weiter gezogen, das tschechische Paar ist an einem anderen Orchard und so bin ich mit 5 Franzosen alleine hier. Sie sind allesamt sehr nett.





Letzten Donnerstag hat Russel dann zu uns gesagt, dass am Samstag unser letzter Arbeitstag sei. Wir hatten jedoch Freitag und Samstag frei. Samstag konnten Johannes, Abbo und ich bei einem renommierten Kriminalanwalt arbeiten – 15$ die Stunde … schwarz ;) Wir haben Holz weggeräumt, die Seiten seiner Einfahrt gemulcht und sind dann zum Mähen auf seine Farm gefahren. Er unterhält eine kleine Rotwild-Farm und hat mich auf eine Rundfahrt durch sein Land mitgenommen, während Johannes und Abbo schon arbeiteten. Als ich dann, am Ende des Tages wieder bei Gerlinde angekommen, glücklich die 140$ in Händen hielt, war es ein recht kurzer Moment … Ich hatte meinen Autoschlüssel beim Mähen verloren!! Scheiße!!!
Während Johannes und Abbo nochmal zur Farm zurückfuhren, hab ich beim Schlüsseldienst angerufen … „Kein Problem, wir schicken jemanden“ sagte die freundliche Stimme. Häää??? Kein Problem? Alter, ich hab meinen einzigen Autoschlüssel VERLOREN!
Etwa eine Stunde später kam ein sehr netter Kiwi im Van, brach mein Auto auf, baute das Schloss aus und suchte nach einer Nummer. 10 Min. später hatte er mir in seinem Van zwei Autoschlüssel angefertigt, die einwandfrei funktionieren.
Und er hat nicht mal gefragt, ob es auch wirklich mein Auto ist!! So einfach wäre autoklauen..
Letztendlich sagte er „Das war ja keine große Sache. Das macht dann 130$.“ Ich zog den Geldbeutel und schweren Herzens trennten sich meine Finger wieder von dem soeben hart erarbeiteten Lohn...

Es ist im Moment keine aufregende Zeit - Wir stehen auf, pflücken Erdbeeren und Nektarinen und graben manchmal n paar Kartoffeln aus. Aber:
Ich glaub, ich hab in den letzten drei Wochen mehr Obst gegessen, als in den letzten drei Jahren ;) Ich versuch dabei, nicht über die Spritzmittel nachzudenken, die der Orchard-Manager mit gelben Gummianzug und Mundschutz verteilt, während wir nebenan unser Mittagessen genießen... mmmmhhh lecker und sua g'sund!

Wie gesagt, bleib ich einfach, bis ich gehen muss. Es fehlen nur noch 99 Stunden bis zum gesetzten Ziel.

Eins noch: Die Sonnenauf- und -Untergänge sind hier manchmal der Hammer ;)



Alles liebe

Matsche

Sonntag, 06.11.2011

Jetzt ist der letzte Newsletter so lange her, dass es mir schwer fällt, die letzten Tage genau zu beschreiben. Johannes und ich sind jetzt in der Hawkes Bay. Auf dem Weg hierher haben wir an drei wunderschönen DOC-Campsites kostenlos geschlafen. Donnerstag auf Freitag direkt am See …, Freitag auf Samstag am Fluss (Ich finde keine Worte dafür, wie sehr mir doch meine Angel FEEEEHLT)



Und Samstag auf Sonntag in der Nähe von Rerewhakaaitu. Eine 15 km lange Schotterstraße führte uns ins Hinterland. Dabei hatten wir einen Fluss zu durchqueren (erste Taufe für Gerlinde) und wunderbare Aussichten:



Uuuund: Dort gab es sogar heiße Quellen umsonst!! Und so kamen wir in den Genuß eines ausgiebigen Vollbades, gespeist von Mutter Natur. Das Wasser hat angenehme 40°C ;) und da war kein Mensch - YEAH!!



Als wir dann schließlich am Sonntag in der Hawkes Bay bei Napier ankamen, fuhr ich kurzentschlossen zu der Obstplantage und fragte nach Arbeit. Und es hat geklappt. Wir dürfen hier kostenlos auf dem Grundstück in unseren Autos schlafen, haben heiße Duschen und eine kleine Küche. Wir sind eine nette kleine Gruppe – ein französisches Paar, ein tschechisches Paar, Johannes und ich. Heute (Montag, der 07.11.) hab ich meinen ersten Arbeitstag hinter mich gebracht. Es ging um halb sieben los mit Erdbeerpflücken für 3 Stunden und danach bis 17 Uhr Obstbäume beschneiden. Seit heut weiß ich, was Erdbeeren wert sind…
Dennoch bin ich froh, dass jetz endlich Kohle in die Kasse fließt, statt hinaus :)

Nachtrag Sonntag, 13.11.2011:

Heute ist endlich etwas Zeit, um zu schreiben. Wir haben nun eine Woche auf einer Obstplantage gearbeitet und sind jeden Morgen um 6:30 Uhr am Erdbeerfeld bereit gestanden. Alter... mein Rücken...
Es ist dennoch super. Wir sind insgesamt 8 Leute - ein Tschechisches Paar, zwei französische Paare, Johanes und ich. Russel, unser Arbeitgeber ist auch sehr nett. Er stellt uns kostenlos einen Stellplatz zum pennen und heiße Duschen zur Verfügung. Auch die Bezahlung ist nicht so schlecht. In dieser Woche hab ich ungefähr 700 $ verdient :) Ich denk, dass ich bis zur zweiten Dezemberwoche bleibe und arbeite, sodass es in nächster Zeit relativ ruhig hier im Blogg zugehen wird.

Lasst es euch gut gehen!

Liebe Grüße,

Matsche

Newsletter No. VIII
Donnerstag, 03.11.11
DOC-Campsite Matata, leicht bewölkt,

Ja, ja.. – Die Abstände werden größer ;)

Auf dem Weg zur Waikawau Bay hab ich mir die Waiau Falls noch angekuckt und kam schließlich am Freitagnachmittag (28.10.) am DOC-Campsite an. Außer einem Strandspaziergang hab ich dann gefaulenzt :)





Am Samstag (29.10.) bin ich dann an der Westküste von Coromandel wieder runter gefahren und hab mir nen Campingplatz bei Whenuakite gesucht, um am Sonntag zum Hot Water Beach zu fahren. Hier graben sich die Leute einfach ein ca. 1 Meter tiefes Loch in den Boden, aus dem thermisches Wasser fließt! Eine heiße Badewanne ;) Dort angekommen, wanderte ich erstmal zum Cathedral Cove. Ein haushohes Loch im Felsen. Ich muss sagen, die Wanderung war deutlich reizvoller, als der Cove selbst. Hier oben sind wahre Traumstrände. Bis zum Nachmittag hab ich’s mir dann am Hot Water Beach bei strahlendem Sonnenschein gemütlich gemacht und bin ins Meer gesprungen.





Schließlich machte ich mich schweren Herzens auf den Weg Richtung Bay of Plenty (Einem District), da es dort Arbeit geben soll. Hier fand ich einen sehr günstigen DOC-Campsite mit heißen Duschen, wo ich die letzten Tage verbrachte und täglich nach Whakatane fuhr, um mich nach Jobs umzusehen.



Die Job-Suche gestaltet sich allerdings hier sehr schwierig. Ich hab mehrere Bewerbungen geschrieben, bei Farmen nachgefragt, usw. – Nüscht. Es ist also mal vier Tage lang nichts Außergewöhnliches passiert, wobei ich allerdings auch sagen muss, dass ich mich drauf freu, zu arbeiten und längere Zeit mal an einem Ort zu bleiben. Vorgestern hab ich hier Johannes kennengelernt. Ein sehr netter Kerl, der ebenfalls auf Arbeitssuche ist. Heute, am Donnerstag (03.11.), brechen wir zusammen zur Hawkes Bay (auch ein District) nach Napier auf, da es dort viel mehr Arbeit geben soll. Auf diesem Weg kommen wir an den heißen Quellen von Rotorua vorbei. Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, ein Schlammbad zu genießen ;)

Ich hoffe, euch allen zu Hause geht’s auch gut!! In Bayern ändern sich die Dinge ja nicht wirklich ;)

Viele liebe Grüße!

Matsche