Freitag, 30. Dezember 2011
Newsletter No. XIII
Newsletter No. XIII
Donnerstag, 29.12.12

Schon wieder ein Newsletter? Ja! Allein dieser Tag ist ein NL wert ;)
Heute sind wir schon um acht aufgebrochen, um auf dem Tongariro-crossing zu wandern. Wie wir gestern schon wussten, war das Wetter nicht sonderlich berauschend. Windgeschwindigkeiten bis zu 75 km/h hätten uns fast im Nebel die Füße weggezogen. Julian und ich hatten überlegt, einfach mal loszulaufen, bis es zu regnen beginnt. Also sind wir ohne Rucksack, Wasser oder sonstiger Ausrüstung losgegangen. Seeehr sinnvoll... Komischer Weise hatte ich auch nach jeder Pause das Gefühl, etwas vergessen zu haben… Es hat lange nicht geregnet :) So konnten wir innerhalb von 13 Km, 500 Höhenmeter rauf und wieder runter laufen. Das Crossing führt durch diverse Drehorte von Herr der Ringe, wobei hauptsächlich Mordor dort verfilmt wurde.

Mt. Ruapehu

Auf unserem Weg nach oben kamen wir an folgendem Schild vorbei:

Da man die Schrift nicht lesen kann:
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STOP!
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Are you really prepared to continue your alpine crossing?
<br />
Q: Is the weather OK?
<br />
A: Nebel, Wind - 70 - 80 km/h
<br />
Q: Do you have the right equipment & clothing
<br />
A: Wanderschouch - sonst nix.
<br />
Q: Are you fit enough?
<br />
A: Schau ma mal:)
<br />

<br />
If you have answered NO to any of these questions, seriously 
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CONSIDER TURNING BACK

Wir hatten tatsächlich einen kleinen Moment mit der Überlegung verbracht umzukehren, da wir fast keinen der Punkte mit Ja beantworten konnten. Natürlich sind wir (als zaache Oberpfälzer) weitergelaufen und hatten schon ein etwas seltsames Gefühl, alle anderen mit ihren Rucksäcken, und Ausrüstungsgegenständen zu betrachten :)

Blick vom 1. Plateau des Crossings

Nach 4 Stunden, 13 Km, und 1000 Höhenmetern sind wir etwas kaputt wieder bei Gerlinde angekommen.
Wir machten uns weiter auf den Weg nach New Plymouth und befuhren den SH43, auch der forgotten world highway genannt. Auf einem 8Km langen geschotterten Teilstück (eines Statehighways!!) windet sich der SH43 durch eine regenwaldbewachsene Schlucht, die auch bei bewölktem Himmel atemberaubend ist.

SH43 - The forgotten world highway

Weiter führt uns der SH43 Richtung Stratford durch einen nostalgischen Tunnel, dessen Wände aus grob behauenem Fels bestanden. (Anm.: die stattliche Anzahl der Befestigungsbalken hat wohl eher schmückenden Charakter)

forgotten world Tunnel... 
<br />
© Roland W.

Nach einem solch ereignisreichen Tag beschlossen wir, am Campsite in Wangamomona unser Nachtlager zu postieren. Wangamomona ist ein kleines, 30 Einwohner zählendes Dorf, welches sich 1989 zu einer eigenen Republik erklärte und einen eigenen Präsidenten erkor. Die Replublik präsentiert sich im südstaatlichen Ghostcity-Ambiente mit einem Hotel, das einem Saloon in einem alten Italo-Western zur Gänze das Wasser reichen kann.

Republik Whangamomona

Der Campingplatzbesitzer, der scheinbar direkt aus einem 50’er Jahre Gangsterfilm aus dem Knast nach Neuseeland gebeamt wurde, wies Roland und Julian mit kurzen prägnanten Worten den Weg zu ihren Cabins, die sich als ein Musterbeispiel von einer Bruchbude entpuppten.

Gerlinde – there’s no better way to be ;O)

In diesem Sinne:)
Matsche



Mittwoch, 28. Dezember 2011
Newsletter No. XII
Mittwoch, 28.12.11
Turangi, Bewölkt, ca. 18°

Weihnachten ist nun vorüber – und es war ein geiles Weihnachten :) Wir, d.h. Julian, Roland, Tobi, Sasu und ich, haben am Strand von Napier Musik gemacht, Lagerfeuer geschürt und gegrillt nachdem wir uns selbst bei strahlendem Sonnenschein und gefühlten 30° gebrutzelt haben.

Weihnachten am Strand von Napier

Am Sonntag, dem hiesigen eigentlichen Feiertag war die Stadt dann wie ausgestorben, sodass wir einen Faulenzertag eingelegt haben, um uns von den Strapazen des abendlichen Feierns zu erholen. Am Abend hat unser Hostel einen Dinnerabend veranstaltet, zu dem jeder aus seiner Nation etwas Gekochtes mitgebracht hat. Wir haben selbstverständlich – wie es sich für Bayern gehört – ein Schweiners mit Semmeknedl gemacht, was auch guten Anklang fand. Den Abend haben wir mit Gitarre spielen und Singen ausklingen lassen. Das hat uns gleichzeitig als Generalprobe für den nächsten Tag gedient, da Julian und ich in der Fußgängerzone von Napier Straßenmusik gemacht haben. In einer Stunden haben wir so ganze 10$ verdient… Owa schee woars ;) Wir wollen das an Silvester in New Plymouth wiederholen.

Straßenmusik in der Fuzo von Napier mit Julian

Am Montag haben wir dann schließlich Napier verlassen. Napier ist übrigens eine schöne Stadt im Art Deco Baustil. Die Häuser sehen ziemlich aus, wie aus den 20’er Jahren. Am 18. Februar findet auch ein Art-Deco-Festival statt, bei dem sich die ganze Stadt wie in den 20’er Jahren präsentiert. Leider kann ich das nicht miterleben, weil ich vermutlich auf der Südinsel sein werde. Dennoch war es eine sehr schöne Zeit und ein paar Autos aus den Zwanzigern sind immer zu sehen gewesen :) Ist schon komisch – bald haben wir wieder die Zwanziger Jahre…

Wir sind Montag in die Berge zu den Hotsprings von Puketitiri gefahren, wo ich bereits mit Johannes vor meiner Arbeitsperiode war. Komischer Weise haben wir Johannes und Abbo zufälliger Weise wieder dort getroffen:) Es war mal wieder richtig schön, abends in freier Wildbahn in einer 40° heißen Badewanne zu sitzen, die von der Natur gespeist wird ;);)
Abends hatten wir mal wieder ein Feuer entzündet, wobei jedoch gleich unser Nachbarcamper kam und meinte, er möchte hier nicht gekocht werden, und wir sollen das Feuer sofort ausmachen. Schade…

A bodwanna im freia - ja gibt'sn na suawos!!

Auf dem Weg zu den Hotsprings von Puketitiri

Gestern, am Dienstag, sind wir dann Nach Taupo und schließlich nach Turangi gefahren, weil wir überlegen, morgen das Tongariro-crossing zu laufen und heute noch einen entspannten Tag am Lake Taupo, dem größten Binnen-Süßwasser-See der südlichen Hemisphäre, zu verbringen.

Also macht’s mal gut Burschen und Madla!

Bis Bald :)



Freitag, 23. Dezember 2011
Newsletter No. XI
Mittwoch, 21.12.11
Orchard Russel Hope, Bay View, Tagsüber Sonne, Abends bewölkt

Man, man, man die Zeit verrennt. Ich lieg gerade in meiner Gerlinde, in der ich mich mittlerweile richtig zu Hause fühle. Die Blasen an meinen Händen erschweren etwas das Getippe, aber wird schon gehen:)

Die Rechte Hand ist meine...

Morgen ist mein letzter Arbeitstag!!!! Sweet ;)
Ich hab mich heut schon genüsslich von den Erdbeeren verabschiedet und mit selbigen Gefühl noch einige in den Mund geschoben. Morgen hab ich nur nen kurzen Tag mit Spargel schneiden – und dann FREIHEIT!

Heute Abend hab ich mich nach der Arbeit mit Roland und Julian getroffen.

Im ZiggZagg in Napier

Es war klasse, die beiden wiederzusehen und ich freu mich auf die gemeinsame Zeit mit den beiden. Roland hat dann auch gleich einen halben Laib Brot und eingeschweißten Leberkäse vom Metzger ausgepackt – Feels like heaven! Kann ich euch sagen ;) Mir hätte es fast gereicht, einfach nur an der Packung zu riechen. Nachdem ich meine Nase endlich aus der Tüte genommen hab, fingen wir an, mal wieder richtig Brotzeit zu machen – mmmmmmmmh
Wir überlegen morgen, wie wir die nächsten Tage verbringen, und wo wir schlafen werden.

Roland hatte außer dem Leberkäs noch was anderes dabei, was mich sehr berührt hat … eure Briefe. Ich hab mir vorhin Zeit genommen und sie in Ruhe gelesen – und ja, ich hab etwas Heimweh gekriegt. Ich glaub, ich hab noch nie so schöne Weihnachtsgeschenke bekommen, wie dieses Jahr. Erst das Päckchen von meiner Mum, dann die Brotzeit und schließlich eure Zeilen. Danke, danke, danke! Gerade vermiss ich euch richtig und denk an unsere gemeinsamen Silvesters und Weihnachtens zurück. Ich hoff, dass wir noch ganz viele zusammen verbringen werden!


23.12.11, Napier, Bewölkt/Sonnenschein

Bereits gestern hab ich meine Freiheit mit Roland, Julian, Tobi und Sasu zusammen am Strand von Napier genossen und endlich mal nichts gemacht.

Am Strand von Napier Roland, Julian, Sasu, Tobi

Heute sind wir auf den Te Mata Berg gefahren, von wo aus man eine Hammer Aussicht über die Hawke’s Bay hat.

Te Mata Peak

Es tut sehr gut, wieder auf Reisen zu sein, obwohl ich gestern auch mit einem „weinendem Auge“ die letzte Nacht am Orchard verbrachte. Nicht nur, dass ich die Menschen vermissen werde, hat mir der Platz auch etwas geboten, was man erst wahrnimmt, wenn man es nicht mehr hat … Die Sicherheit, zu wissen wo man hingehört. Obwohl es eine sehr harte und anstrengende Arbeit war, war sie auch sehr zufriedenstellend.

Aber:

Jetzt geht’s wieder richtig los ;)

Alles Liebe,

Matsche





Es gab keinen Neuseeland-Counter ;)