Montag, 6. Februar 2012
Newsletter No. XXI
Campsite Tasman, Sonntag 05.02.12, bewölkt

Nuuuun… Es ist eine Menge Zeit vergangen und wieder eine Menge passiert :)

Ich sitz gerade wieder am Tasman Campsite und beobachte die sterbenden Flammen meines Grill-Lagerfeuers nachdem ich eine halbe Forelle genüsslich verspeist habe (Sie war einfach zu groß für mich allein … muahahaha!)
Aber ich greife vor…
Am Dienstagabend (31.01.12) fanden wir also einen kostenlosen Stellplatz in Takaka. Der Platz war voller Hippies, da am Mittwoch in der Nähe ein Festival startete. Hier lernten wir Birk und seinen Kumpel Merlin kennen. Birk ist Schlosser und hat mir seinen selbstausgebauten Van gezeigt. So konnte ich mir noch ein paar Anregungen für mein zukünftiges Brotverdienen holen.
Am Mittwoch erkundeten wir die Stadt und die Umgebung von Takaka, das in der Golden Bay liegt. Der Weg führte uns zum Rock-Labyrinth. Ein Geologe entdeckte vor 40 Jahren diese Steinformationen und legte labyrinth-artige Wege an. Dabei versteckte er (oder auch die Besucher) immer wieder kleine Plastikfiguren in den Felsspalten. (Crazy Kiwis)

Im Rock-Labyrith in Takaka

Ein Plastik im Rock-Labyrith

Unsere nächste Station waren die sogenannten Pupu-Springs (kurz für Waikoropupu). Aus diesen Quellen fließt angeblich das klarste und sauberste Wasser der Welt. Leider war es ein vertröpfelter, wolkiger Tag, weshalb das auf den Fotos nicht so recht rauskommt.

Pupu-Springs

Trotzdem sehenswert!
Am Abend fanden wir, auf dem Weg weiter nach Norden Richtung Farewell spit, einen Stellplatz am Meer ;)
Am Donnerstag brachen wir recht früh auf, um uns den schönsten Strand Neuseelands anzukucken. Wir hätten zwar mit dem Auto fahren können, entschieden uns jedoch für den 8Km Hill-Top-Walk. Da wir uns allerdings anfangs verlaufen hatten, wurden daraus schließlich ca. 13Km…
Ich würde sagen, dass es einer der schönsten Wanderwege ist, die ich bisher in Neuseeland erlebte. Nicht wirklich als Weg führt er fast ausschließlich durch Weideplätze und private Grundstücke; lediglich gekennzeichnet durch rot-weiße Stecken, die die grobe Richtung angeben.

Der Hill-Top-Walk zum Wharariki-Beach

Hill-Top-walk

So konnten wir direkt an den Klippen entlang wandern und erreichten schließlich am frühen Nachmittag den Wharariki-Beach. Dieser Strand verdient zu Recht seinen Namen! Überall sind an der Küste entlang Höhlen, die es zu erkunden galt (immer im Hinterkopf, dass die Flut einsetzt).

Höhle am Wharariki-Beach

In einer solchen Höhle machten wir auch unsere Nachmittagspause mit Blick auf zwei vorgelagerte Felsen:

Felsen vorm Strand

Und hier nun ein großer Teil des Strandes;)

Wharariki-Beach

Und wieder: Sooooo schööööön :)

Wir nächtigten auf dem Rückweg nach Takaka wieder am Strandplatz und erreichten die Stadt am Freitag, nachdem wir bei den vielen Künstlern vorbeigeschaut haben.
Die ganze Gegend hier ist übersät mit Künstlern, die sich durch alle möglichen Handwerke – von Töpfern, Malen, Glasfliesen herstellen, Knochen- und Jadeschnitzereien, über Kerzenherstellung bis zu verschiedensten Skulpturen – ihren Lebensunterhalt verdienen.
Wir besuchten also einige von ihnen und staunten über deren Geschicklichkeit.
Den Rest des Tages verbrachten mir Orga-Kram, wie z.B. duschen… Wir füllten unsere Wasservorräte an den hiesigen Trinkwasserspendern auf. Ihr kennt die bestimmt – man drückt auf nen Knopf und es kommt ein kleiner Wasserstrahl zum Trinken raus. …Es war ein laaaaanges Prozedere. Was ich aber an den Neuseeländern so mag ist, dass ein paar alte Leut vorbeigingen, grinsten und sagten: „Good idea!“ In Deutschland würde man wohl nur komisch, vielleicht sogar abfällig angekuckt, wenn man zu dritt mit fünf 3-Liter-Plastikflaschen um so ein Ding steht.
Anyway, am Samstag trennten sich unsere Wege. Während Tobi und Sasu ebenfalls auf das Festival gingen, sparte ich mir die 155$ und schlug mich in die Berge. Mein Ziel war das – wie ich schließlich herausfand – wunderschöne Cobb-Reservoir. Ich folgte dem SH60 zunächst Richtung Motueka und bog bei Upper Takaka in das Hinterland ab. Eine sehr enge und gewundene Straße

Wia's leem ;)

führte mich über die erste Bergkette, von deren Gipfel aus man einen überwältigenden Blick in das Tal des Cobb-Reservoirs hatte.

Cobb-Reservoir

Das es schon recht spät war, ließ ich die Angeln im Auto, sammelte Feuerholz und nächtigte an der Spitze des Reservoirs.
Der Platz war zwar wirklich wunderschön, aber es gab auch etwas, das mich heute wieder davon vertrieb: SANDFLIES!!!!
Arni weiß, wovon ich spreche… Es war kaum auszuhalten. Ich stand eine Minute außerhalb des Autos und schon umgab eine schwarze Wolke aus beißenden kleinen MISTVIECHERN meinen Kopf. Das Mückenmittel half zwar, sie auf 5cm Abstand zu halten, aber sie fanden jeden noch so kleinen Millimeter uneingesprühter Haut. Also zog ich schließlich heute Morgen von Dannen.
Da nun doch schon einige Reklamationen ob meiner vernachlässigenden Angelaktivitäten mir zu Ohren kamen, hielt ich am Takaka-River an, um einen seriösen Angelversuch zu starten. “Leider“ währte dieser Versuch nicht sonderlich lange, da bereits beim ersten Wurf die größte Forelle meines bisherigen Anglerdaseins anbiss!! – Hehehe ;O) ;O)
Und das ist sie ;)

Erste Neuseeland Brown-Trout ;O)

Name: Brown Trout
Länge: 46cm
Gewicht: 1,11 KG
Geschlecht: weiblich
Für unsere Verhältnisse ein Brocken – Für hiesige Verhältnisse unteres Mittelmaß
Fangplatz:

Der Fangplatz

Erst beim Ausnehmen schien ihr zart rosa-rotes Fleisch meinen leuchtenden Augen entgegen:) Als ich die Innereien in den Fluss warf, konnte ich noch beobachten, wie sich ein paar Aale darum stritten – hihi:)
Da es galt, dieser Sandfly-Hölle zu entkommen, und ich wusste, dass der Tasman-Camp-Site Lagerfeuerstellen hat, bin ich weiter nach Motueka gefahren und hab dieses schöne Tier über dem offenen Feuer gegrillt.

Und Nochmal: Am Grill

So. Damit sich jetzt zwei bestimmte Menschen nicht noch weiter grün und blau ärgern, beende ich mit gefülltem Magen meine Schwärmerei und sag:

Schüss! Bis zum nächsten Mal!

Anm. Hier sind sogar die Zitronen so süß, dass man sie wie Orangen essen kann!!! ;)





Es gab keinen Neuseeland-Counter ;)