Newsletter No. XXIII
Montag, 20.02.12, Campsite bei Oamaru, sonnig

Natürlich hatten wir Erfolg und fühlten uns so sauber, wie seit Anbeginn der Reise nicht mehr. Insgesamt verbrachten wir 9 Stunden im Bad und taten unser Möglichstes, unser Aktivitätslevel den Robben von Kaikoura anzupassen ;)
Die ganze Anlage hat ca. 12 Becken, wobei man sich die Wassertemperatur in 1° Schritten von 35 bis 42° aussuchen konnte. Selbstverständlich gab es auch Massagebecken:)
Die Nacht verbrachten wir an einem sehr schönen Platz in den Bergen, nur 10Min. Fahrzeit vom Bad entfernt:

Schlafplatz in den Bergen bei den Hanmer-springs

Nach dem üblichen K/K-Frühstück fuhren wir nach Christchurch. Dort haben wir Tobis Kumpel Andi getroffen – ein illegaler Einwanderer, der in einer illegalen WG lebt und schwarz arbeitet:) Ein sehr netter Kerl, also! Wir verquatschten den Abend und Gerlinde hostierte mich am Straßenrand der WG.
Samstagmorgens brachen Sasu und ich auf, durch die Stadt zu laufen und in den Hostels Verkaufszettel für die Autos aufzuhängen. Drei Stunden sind wir durch, bzw. um die abgesperrte Innenstadt der erdbebengebeutelten Stadt gelaufen. Es ist schon heftig, dass das Erdbeben bereits ein Jahr vergangen ist, und die Christchurch immer noch sehr zerstört aussieht. Es hat einen großen Teil seiner historischen Gebäude (mal ganz von den vielen Wohnhäusern abgesehen) einbüßen müssen.

Die Innenstadt von Christchurch

Wir hielten uns nicht länger in der Stadt auf, weil ich am Ende meiner Reise noch einmal für zwei Wochen in Christchurch bin, um Gerlinde weiterzuvermitteln und nebenbei zu woofen, oder zu arbeiten. (Die Südamerikaner und Inder in der WG haben bereits nach einem Tag nen Job gefunden – es gibt also noch sehr viel dort zu tun…)
Und so sind haben wir die Nacht an einem Parkplatz auf dem Weg zum Lake Tekapo verbracht. Übrigens gibt es sie noch … Die einsamen Tankstellen am Straßenrand, ganz im Stil der 50’er:

Tankstelle am Weg nach Lake Tekapo

Der Lake Tekapo hat eine einzigartige Wasserfärbung, die vom Gesteinsmehl her rührt. Das Gestein wurde aus den Bergen gespült, wobei durch Abrieb Gesteinsmehl entstand, was sich schließlich über den Grund des riesigen, glasklaren Sees legte.

Lake Tekapo im Lande Gondor

Aber ich greif ja schon wieder vor… Der Samstag stand ganz im Zeichen der Angel (wohl aber nicht in dem des Fisches…) Tobi und ich fischten den ganzen Nachmittag im Lake Alexandrina – ein etwas kleinerer See neben dem Tekapo. Das Ergebnis war das bei mir übliche. Immerhin war es ein sehr schöner, sonniger Tag. Am Abend gab es mal wieder ein Lagerfeuer, an dem wir Almi und seine neuseeländische Freundin kennengelernt haben. Er studiert Bauingenieur und ist/war nebenbei Animateur in allseits bekannten All-inklusive-Bunkern. Wir diskutierten schlie0lich bei dem einen oder anderen Bierchen bis halb vier Morgens über alles Mögliche – Neuseeländische Forstwirtschaft, Häuserbau und Erdbeben, Gott und das Leben an sich, Gesellschaft, usw. Ein schöner Abend:)

Camp am Lake McGregor, ein "kleiner" See neben Tekapo

Entsprechend gerädert sind wir heute Morgen aufgewacht, haben aber trotzdem die 3-stündige Wanderung um den Mt. John herum gemacht. Mt. John ist ein kleiner Berg (1080 Meter), der am süd-westlichen Rand des Lake Tekapo (710 Meter) liegt, und auf dem auch eine Sternwarte steht. Der Himmel über dem Tekapo ist bekannt dafür, der klarste Sternenhimmel Neuseelands zu sein! In der Nacht zuvor konnten wir selbigen schon ausführlich bewundern – einfach gigantisch! Die Milchstaße ist das Dominierende Sternenbild am Firmament. Sie ist so unglaublich groß hier! Richtig Schöööön :O)
Nun, so sind wir also den Rundweg um den Mt. John herum gegangen, den wir am Gipfel begonnen. Durch einen Lärchenwald führte uns der Weg zunächst 370 Meter hinunter an den Rand des Sees, dort entlang, und schließlich durch Tussok-Gras-Gebiet wieder hinauf auf den Gipfel

Ausblick vom Mt. John walkway

Anstrengend, aber durchaus lohnenswert ;)
Heute Nachmittag dann verließen wir das Land Gondor aus Herr der Ringe und fuhren den SH8 und den SH85 bis zur Ostküste nach Oamaru. Am Treffpunkt der beiden Highways lag der Lake Pukatiki, über dessen spiegelnde Oberfläche hinweg man am anderen Ende den Mt. Cook sehen konnte – der höchste Berg Neuseelands mit über 3000 Metern! Einfach atemberaubend!

Im Hintergrund Mt. Cook, davor der See Pukatiki. Drückt euch die Nasen am Bildschirm platt, der Mt. Cook rentiert sich ;)

Die beiden Highways führten uns 2 Stunden lang aus dem Landesinneren durch die kahlen bzw. von Tussokgras bewachsenen Berge. Eine beeindruckende Fahrt!

So. Jetzt hab ich mal wieder genug mit den drei häufigsten Adjektive um mich geworfen: beeindruckend, atemberaubend und gigantisch

Alles Liebe,

Matsche




Es gab keinen Neuseeland-Counter ;)